In Flockenfeld, einem kleinen, von Kindern erfüllten Dorf nahe Hamburg, begrüßte ein typischer Wintertag diesen Samstagmorgen. Die vergangene Nacht hatte stürmisch und laut ihr Unwesen getrieben. Verschlafen rieb sich Freyja die Augen – ein ruhiger Schlaf war ihr in dieser Nacht voll peitschender Winde und tanzender Schneeflocken nicht vergönnt. Doch als sie nun, wach und voller Neugier, aus dem Fenster blickte, entdeckte sie eine Welt in Weiß: Über Nacht hatte der Schnee das Dorf unter einer fast 50 Zentimeter hohen Decke verborgen. Selbst das Klettergerüst, Freyjas geliebtes Spielparadies im Garten, war bis zur ersten Spielebene unter einer dichten Schneeschicht versteckt.
Freyja, ein energiegeladenes und abenteuerlustiges Mädchen von großer Schönheit, konnte trotz der unruhigen Nacht kaum stillhalten. Ihr Vater hatte einmal gescherzt: Wenn Freyja länger als fünf Sekunden ruhig auf einem Stuhl sitzen würde, dann würde er selbst mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und das Auto in der Einfahrt lassen. Bedenkt man, dass ihr Vater ein richtiger Autoliebhaber war, war dies eine fast unmögliche Vorstellung. Bald darauf weckte Freyja mit Ungeduld ihre Geschwister Alaric, Brigid und Lugh. Ihr Ziel war klar: Bei dem schönen Wetter etwas Tolles unternehmen!
Lugh, der Jüngste, hatte schon früh sein Talent fürs Bauen bewiesen. Doch an diesem Morgen wurde er, eher unfreiwillig, von Freyja aus dem Bett geholt, die ihn kurzerhand an den Füßen packte und aus den Federn zerrte. Während er noch überlegte, wie er diesen Streich erwidern könnte, hörte er schon Alaric, den Ältesten, halb im Bett, halb auf dem Boden, begeistert das Winterwunderland draußen bestaunen. Neugierig geworden, wollte Lugh sich das Spektakel auch ansehen, doch da stieg Brigid, in ihre Decke gewickelt, über ihn hinweg. Nach einigen Anstrengungen erblickte auch Lugh die schneebedeckte Welt, die bei seinen Geschwistern strahlende Augen und hoffnungsvolle Lächeln hervorrief.
Während Freyja, Lugh und Alaric sich in Windeseile in ihre Winterkleidung warfen, dachte Brigid nachdenklich über den Proviant nach. Sie kannte die manchmal unbedachte Abenteuerlust ihrer Geschwister nur zu gut. Insgeheim ärgerte es Freyja, dass Brigid stets so vorsichtig und überlegt handelte, sie wollte nicht gebremst werden. Doch dann riss Freyjas laute Stimme Brigid aus ihren Gedanken: „Wartest du etwa darauf, dass ein Bär vorbeikommt, um mit ihm Winterschlaf zu halten?“ Brigid lächelte nur, packte ihren Rucksack und folgte ihren Geschwistern zur Treppe, die ins Erdgeschoss führte.
Unten angekommen, begrüßte Alaric freudig seine lebhafte Deutsch Kurzhaar Dame mit dem Namen „Sico“. Der Hund wartete schon ungeduldig und schwanzwedelnd am Treppeneingang zum Eingangsbereich. Ihre Augen funkelten wachsam, und ihr Schwanz wedelte so schnell, dass sie fast einen kleinen Wirbelsturm auszulösen schien.
Alaric, benannt nach seinem verstorbenen Großvater, besaß eine besondere Gabe im Umgang mit Tieren; es war, als könnte er ihre Sprache sprechen. Diese Fähigkeit hatte sich bereits mehrfach als nützlich erwiesen, so auch bei einem jüngsten Wochenendausflug, als die Geschwister versehentlich das Tor einer Scheune hinter sich schlossen und nicht mehr öffnen konnten. Sico, draußen im Freien, hatte auf Alarics Befehl hin ihre Eltern alarmiert, indem sie sich so auffällig verhielt, dass sie eine Suche nach den Kindern auslöste. Böse Zungen behaupten, dass Sico um diese Uhrzeit immer ihr Fressen bekommt, aber das erklärt nicht, wieso die Hündin wie auf Kommando die Strecke von circa 100 Metern zwischen Halle und Wohnhaus zurückgelegt hatte, um dann dort ohne Grund zu bellen.
Nun waren die fünf bereit für ihr Winterabenteuer. In der magisch verwandelten Welt ihres Gartens, bedeckt mit einem glitzernden Schneeteppich, stand das QUADRO Klettergerüst, das Zentrum unzähliger Abenteuer. Alaric, der Älteste und immer der Anführer, warf einen traumverlorenen Blick auf das Gerüst. „Stellt euch vor, es wäre ein Schiff, das uns direkt zum Weihnachtsmann bringt“, sagte er, die Augen funkelnd vor Vorstellungskraft. Lugh, der Baumeister, kicherte erst über die Idee, aber seine Neugier war geweckt. „Vielleicht können wir es wirklich!“, rief er aus. Brigid, stets die Vernünftige, lächelte über die Begeisterung ihrer Brüder, während Freyja ungeduldig mit den Füßen im Schnee stampfte, bereit, jedes Abenteuer zu beginnen. Zusammen liefen sie zum Klettergerüst draußen im Garten.
In den folgenden frostigen Morgenstunden verwandelte sich das Klettergerüst unter Alarics behutsamer Anleitung und Lughs geschickten Händen in ein prächtiges QUADRO Schiff. Mit jedem angefügten Teil wuchs die Aufregung. Plötzlich, als wäre er vom Himmel geschickt, segelte ein geheimnisvoller Rucksack herab. Alaric öffnete ihn und fand genau die fehlenden Teile. „Es ist, als hätte der Weihnachtsmann uns gehört!“, rief er aus. Der Rucksack schien unerschöpflich, und bald stand ihr Schiff bereit.
Sie segelten durch eine Welt aus Weiß und Blau, immer auf der Suche nach dem Weihnachtsmann. Als sie ihn schließlich am Nordpol erblickten, nur um zu sehen, wie sein Schlitten in die Ferne schwebte, rief Freyja trotzig aus: „Jetzt erst recht!“ Mit neuer Entschlossenheit bauten sie das Schiff in einen prachtvollen Schlitten um. Die Jagd ging weiter, durch die sternenklare Polarnacht, doch jedes Mal, wenn sie ihm nahe kamen, entglitt er ihnen erneut.
Brigid, die weise Seele der Gruppe, schlug vor: „Wir brauchen Flügel!“ Und so entstand aus ihrem Schlitten ein wagemutiges Flugzeug. Sie flogen hoch über die Wolken, so nah am Weihnachtsmann, dass sie die Glöckchen seines Schlittens läuten hören konnten. Doch trotz all ihrer Bemühungen, er blieb unerreichbar.
Mit schweren Herzen kehrten sie zurück, doch Alaric, der nie aufgab, hatte eine letzte Idee: „Eine Pyramide, die den Himmel berührt!“ Mit vereinten Kräften bauten sie, unterstützt von dem magischen Rucksack, eine gigantische Kletterpyramide. Am Tag vor Heiligabend stiegen sie auf, hinauf in eine Welt, wo die Sterne zum Greifen nah waren. Dort, auf einer weichen Wolke, fanden sie den Weihnachtsmann, umgeben von Helfern und dem leuchtenden Rudolf.
„Willkommen, mutige Abenteurer“, begrüßte sie der Weihnachtsmann. Alaric trat vor und sprach ihren gemeinsamen Wunsch aus: Glück für alle Kinder der Welt. Der Weihnachtsmann nickte verständnisvoll und führte sie zu einer riesigen Rutsche, die zurück zur Erde führte. Sie rutschten hinunter, direkt in ihr Wohnzimmer, wo ihre Eltern sie mit offenen Armen empfingen.
Am nächsten Morgen, als die Welt von einem unbekannten Glück erfüllt schien, lächelten die Geschwister einander zu, ein stilles Verständnis teilend. Jahre später, als sie längst erwachsen waren, erzählten Lugh, Brigid, Freyja und Alaric noch immer die Geschichte ihrer himmlischen Reise, ein lebendiges Zeugnis ihres Mutes, ihrer Träume und der unendlichen Magie der Weihnacht.
Dies war der erste Teil dieser Abenteuerserie – der nächste Teil kommt zu Ostern!
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