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Christine Niemeyer[1] arbeitet als Ingenieurin bei einem Hersteller von Farbkonzentraten und hat maßgeblich daran mitgewirkt, dass QUADRO so ist, wie du es heute kennst. Wir haben mit ihr über die Festigkeit und Beständigkeit von QUADRO Teilen gesprochen, über die Höhen und Tiefen des Unternehmens – und auch erfahren, was der Spruch „Qualität hat ihren Preis“ ganz konkret bedeutet.
Redaktion: Frau Niemeyer, wie finden Sie QUADRO?
Richtig gut. Ich brenne für das Produkt, finde es wirklich toll. Gerade deshalb, weil wir in QUADRO bei der Weiterentwicklung so viele gute Eigenschaften gesteckt haben wie möglich. Meine Familie hat selbst seit 2012 QUADRO zu Hause, das zuerst drin stand, seit 2016 aber draußen ist und dort Schnee, Regen und extreme Sonne abbekommt. Die Kinder haben es im Laufe der Jahre nicht geschafft, auch nur ein Rohr zum Brechen zu bringen, obwohl sie teilweise zu zehnt darauf herumgeturnt sind, wenn Freunde zu Besuch waren. Man muss von einem Produkt überzeugt sein, wenn man in der heutigen Arbeitswelt, die nicht immer stressfrei abläuft, wirklich gute Ergebnisse abliefern möchte und nicht irgendwann die Lust an seinem Job verlieren will.

Redaktion: Wie sind Sie mit QUADRO beruflich in Berührung gekommen?
Nach meinem Ingenieurstudium habe ich zuerst woanders gearbeitet, danach aber durchgehend in dem Betrieb, in dem ich jetzt bin. Ich arbeite hier seit 27 Jahren und habe damals schon mit der Familie des heutigen Geschäftsführers von QUADRO und der Familie des Geschäftsführers eines großen Partnerunternehmens, das immer noch mit QUADRO zusammenarbeitet, die Teile und Farben entwickelt. Und dann immer weiterentwickelt und an die Erfordernisse angepasst.
Redaktion: Was haben Sie dabei erlebt?
Irgendwann wurden zum Beispiel schwermetallhaltige Pigmente zum Einfärben von Kunststoffen verboten. Das war schon eine ziemliche Herausforderung, denn gerade Blei und Cadmium wirken stabilisierend. Sie schützen einerseits den Kunststoff, andererseits aber auch die Farben. Das ergab dann ein schön leuchtendes Rot oder Gelb, was auch ewig hielt. Beim Wechsel auf die schwermetallfreien Modelle war es zunächst einmal so, dass die Klettergerüste und Rutschen nach zwei Jahren deutlich an Farbe verloren hatten. Das hat den Leuten natürlich nicht gefallen; sie haben schließlich viel Geld dafür ausgegeben – und dann war das Klettergerüst nach nur zwei Saisons nicht mehr so ansehnlich, wie es die Investition versprach. Also mussten wir uns schnell etwas Neues überlegen.
Redaktion: Wie haben Sie das Problem in den Griff bekommen?
1996 haben wir die Farben neu eingestellt, waren aber noch immer nicht zufrieden, weil sie auch dann noch nach einer gewissen Zeit verblassten. Deshalb haben wir noch einmal nachkorrigiert und die Farben weiterentwickelt. Gerade für das bunte QUADRO[2] spielt die Farbbrillanz eine wichtige Rolle, weil das wirklich kräftige Farben sind. Dabei ist es am schwierigsten, ein dauerhaft leuchtendes Gelb zu erreichen. Aber selbst hier haben wir bei der Lichtechtheit, die Stufe 7–8 erreicht, also „vorzüglich“ bis „hervorragend“. Hier geht es um die Beständigkeit von Farben bei Beleuchtung bezieht, beispielsweise mit UV-Licht.

Redaktion: Welche Kriterien sind neben der Lichtechtheit beim Einfärben von Kunststoff noch entscheidend?
Bei der Lichtechtheit ist es vergleichsweise einfach, Maximalwerte zu erzielen. Schwieriger wird es bei der Wetterechtheit. Da geht es darum, was widrige Wettereinflüsse mit den Materialien machen. Auch in diesem Bereich haben wir vieles testen müssen, bis wir zu dem jetzigen, wirklich mehr als zufriedenstellenden Ergebnis gelangt sind.
Redaktion: Gibt es noch weitere Kriterien, auf die es bei Kunststoff ankommt?
Entscheidend ist auch die Festigkeit, fachsprachlich Schlagfähigkeit. Damit ist gemeint, dass ein Kind auf dem Klettergerüst ruhig herumspringen kann – es darf trotzdem nicht brechen. Auch hier war ein feines Austarieren erforderlich. Eigentlich wäre Polyamid 13 als Kunststoff für die Anforderungen ideal gewesen. Allerdings ist es viermal teurer als der Kunststoff, für den wir uns schlussendlich entschieden haben. Diese Kosten wären natürlich auch beim Endkunden gelandet, daher war es keine Lösung. Ein verkaufsfähiges Produkt musste her, ein Massenkunststoff, aus dem wir dann wirklich alles herausholen würden. Wir haben uns am Ende für das Polypropylen entschieden.
Redaktion: Wie ging es weiter, als der Kunststoff feststand?
Zum einen nutzen wir für das Polypropylen heute ein Farbbatch, also ein Granulat mit Farbmittel, das auch im Brückenbau Verwendung findet. So kommt die zusätzliche Stabilität zustande. Darüber hinaus war eine Feinjustierung und ein Abwägen verschiedener Optionen nötig, damit das Produkt auch noch kindgerecht ist. Wir konnten also nicht wie beispielsweise in der Automobilindustrie vorgehen, bei der vieles, was im Bereich Spielzeug wichtig ist, keine Rolle spielt. Das Material musste zum einen die deutsche Lebensmittelnorm erfüllen – für den Fall, dass das Kind an seinem Spielgerät herumlutscht. Solche Normen schränken aber extrem ein, wenn es um die Stabilisierung der Rohre und Platten geht.

Redaktion: Was ist bei Kunststoff, der für die Spielzeugindustrie hergestellt wird, noch zu beachten?
Wichtig ist auch die Ästhetik. Das Klettergerüst soll warm und fröhlich wirken, nicht etwa traurig oder dreckig. Und da wird’s knifflig: Um eine gute Wetterechtheit zu erreichen, gibt es geeignete Pigmente – die aber leider nicht kindgerecht sind, weil sie schmutzig wirken. Wetterechte Pigmente sind oft nicht schön. Brillante Pigmente sind wiederum oft nicht wetterecht. Es kommt zu Wechselwirkungen, jeder Aspekt muss Berücksichtigung finden.
Redaktion: Wie war das Ergebnis der Überlegungen?
Ich denke, uns ist so etwas wie die Quadratur des Kreises gelungen. Das Ergebnis ist so, wie jeder es kennt, der QUADRO nutzt, auch ich als Mutter: Das Modell, das ich eingangs erwähnt habe, steht seit über fünf Jahren draußen im See, bei Freibewitterung. Hier in der Schweiz schneit es oft, es regnet immer mal wieder – und dann haben wir auch die starke Sonne. Natürlich sind die Farben ein wenig verblasst; etwas anderes ist kaum vorstellbar – und trotzdem sind sie noch gut sichtbar. Stabil ist das Modell allemal. Inzwischen haben wir sogar angebaut, weil die Kinder größer geworden sind. Ich denke, die rohstoffseitigen Mehrkosten für das Farbbatch sind insgesamt geringer als die Leistung, die man am Ende erhält – wenn man ein Produkt bekommt, das ewig hält. Dinge, die schnell kaputt gehen, sind ohnehin nicht mehr zeitgemäß.
Redaktion: Sie meinen die Obsoleszenz?
Ja, irgendwann kam der Trend auf, alles billiger und immer billiger zu machen. Viele namhafte Unternehmen haben diese Phase nicht überlebt – wegen des Kostendrucks aus Asien. Ich habe noch ein Raclette-Set eines namhaften Herstellers zu Hause. Seinerzeit haben wir 100 D-Mark dafür bezahlt; das war schon eine Anschaffung. Heutzutage gibt es etwas Ähnliches beim Discounter für ein paar Euro. Aber meine Raclette-Pfännchen halten immer noch, sind kein bisschen verbogen. Geiz mag dem einen oder anderen geil erscheinen, im Endeffekt rechnet er sich aber kaum.
Redaktion: Und was halten Sie von neuen Tendenzen auf dem Markt, wie beispielsweise Biokunststoff?
Den sehe ich kritisch. Zwar zersetzt sich Biokunststoff über die Zeit – kaum jemand bedenkt aber, dass wirklich viel Energie für die Herstellung aufgewendet werden muss. Es gibt auch Ansätze, Kunststoffe aus Mais und Zucker zu gewinnen. Aber bei dem Hunger, der in weiten Teilen der Erde vorherrscht, halte ich das für keine gute Idee. Woanders werden die Nahrungsmittel dringender gebraucht als in der Kunststoffindustrie. Polypropylen wiederum kann sauber verbrannt werden – die Energie, die dabei entsteht, wird wiederum durch das Prinzip der Energierückgewinnung wiedergewonnen. Oder man verwendet das Polypropylen einfach wieder, nachdem man es eingeschmolzen hat. Vielleicht kommt es auch gar nicht erst dazu, weil das Produkt sehr lange hält. Ein Spielzeug, das über so lange Jahre einsatzfähig ist wie QUADRO, ist aus meiner Sicht wirklich nachhaltig.
Redaktion: Vielen Dank für das Gespräch, Frau Niemeyer.

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